Salewa Alp Trainer 2 Mid GTX im Praxistest

Der Salewa Alp Trainer 2 Mid GTX ist so etwas wie das Schweizer Taschenmesser unter den Bergwanderschuhen. Er wurde für gemischtes, alpines Gelände entwickelt und schafft gekonnt den Spagat zwischen Schutz, Gehkomfort und Flexibilität. Man könnte sagen, er vereint die Stabilität eines soliden Wanderschuhs mit der Wendigkeit eines Zustiegsschuhs – eine Kombination, die ihn gerade für anspruchsvolle Touren mit ständig wechselnden Bedingungen so wertvoll macht.

Was den Salewa Alp Trainer 2 Mid GTX auszeichnet

Ein guter Wanderschuh ist viel mehr als das, was man auf den ersten Blick sieht. Er ist ein ausgeklügeltes System, bei dem verschiedene Materialien und Technologien perfekt zusammenspielen müssen, um unsere Füße auf langen, harten Wegen zu schützen und zu stützen. Der Salewa Alp Trainer 2 Mid GTX ist da ein echtes Paradebeispiel für durchdachtes Design, bei dem wirklich jedes Detail seinen Sinn und Zweck hat.

Anstatt Sie jetzt mit einer trockenen Liste an Fachbegriffen zu langweilen, schauen wir uns lieber an, was diese Technologien in der Praxis für Sie als Pilger oder Wanderer tatsächlich bedeuten. Es geht doch darum zu verstehen, wie die Technik Ihr Erlebnis auf dem Weg direkt beeinflusst – vom Tau auf der Wiese am Morgen bis zum steinigen Abstieg am späten Nachmittag.

Ein Paar Salewa Alp Trainer 2 Mid GTX Wanderschuhe auf felsigem Untergrund

Das Herzstück der Technologie

Der Schlüssel zum Erfolg dieses Schuhs liegt im Zusammenspiel von drei zentralen Technologien, die zusammen ein absolut zuverlässiges Gesamtpaket schnüren.

  • Gore-Tex® Extended Comfort: Stellen Sie sich diese Membran wie eine zweite, hochfunktionale Haut für Ihre Füße vor. Sie hat Milliarden von Poren, die 20.000 Mal kleiner als ein Wassertropfen sind, aber gleichzeitig 700 Mal größer als ein Wasserdampfmolekül. Auf gut Deutsch: Regen und Pfützen haben keine Chance, aber der Schweiß kann ungehindert raus.
  • Vibram® Alpine Hiking Sohle: Die Sohle ist quasi der Reifen Ihres Schuhs. Die exklusive Gummimischung von Vibram und das aggressive Stollenprofil sorgen für maximalen Grip, egal ob Sie auf nassem Fels, losem Schotter oder matschigen Waldwegen unterwegs sind.
  • Salewa 3F-System: Dieses System funktioniert wie ein Sicherheitsgurt für Ihren Fuß. Ein feines Stahlkabel verbindet den Schnürbereich mit der Ferse und der Sohle. Wenn Sie die Schnürsenkel festziehen, wird der gesamte Fuß stabil umschlossen. Das Ergebnis ist ein super Fersenhalt bei gleichzeitiger Flexibilität im Knöchelbereich.

Technische Merkmale und ihr praktischer Nutzen

Um die ganzen Daten greifbarer zu machen, fasst diese Tabelle zusammen, welche Spezifikation Ihnen welchen konkreten Vorteil auf dem Weg bringt.

Merkmal Spezifikation Vorteil für den Pilger
Obermaterial 1,6 mm Veloursleder, Stretch-Gewebe Robust und dennoch flexibel, passt sich dem Fuß gut an.
Membran Gore-Tex® Extended Comfort Hält die Füße bei Regen und in nassen Wiesen trocken, lässt aber Schweiß entweichen.
Sohle Vibram® Alpine Hiking Bietet verlässlichen Halt auf verschiedensten Untergründen, von Fels bis Matsch.
Gewicht ca. 552 g pro Schuh (Größe 42) Leicht genug für lange Tage, ohne bei der Stabilität Kompromisse einzugehen.
Konstruktion Salewa 3F-System Sorgt für exzellenten Fersenhalt und Stabilität im Knöchel, ohne die Bewegungsfreiheit einzuschränken.
Schnürung Climbing Lacing (Kletterschnürung) Ermöglicht eine präzise Anpassung bis in den Zehenbereich für besseren Halt in technischem Gelände.

Diese Kombination macht den Schuh zu einem verlässlichen Begleiter, der für viele Situationen auf dem Jakobsweg oder bei Bergtouren gewappnet ist.

Vom Datenblatt auf den Wanderweg

Um das Ganze noch konkreter zu machen, stellen Sie sich mal ein paar typische Situationen auf einer Pilgerreise vor.

Sie starten frühmorgens und durchqueren eine taunasse Almwiese in den Pyrenäen. Kein Problem, dank der Gore-Tex Membran bleiben Ihre Socken und Füße komplett trocken. Ein paar Stunden später, auf einem sonnengefluteten Asphaltstück, kann der Schweiß als Wasserdampf entweichen, was das Risiko für Blasen enorm verringert.

Oder denken Sie an einen steilen Abstieg auf einem losen Schotterweg. Hier beißt sich die Vibram Sohle förmlich in den Untergrund und verhindert, dass Sie ins Rutschen kommen. Gleichzeitig gibt Ihnen das 3F-System bei jedem Schritt die nötige Stabilität im Knöchel, ohne Sie in Ihrer Bewegung einzuengen. Genau diese Kombination gibt einem das Selbstvertrauen, sich auch in anspruchsvollerem Gelände sicher zu fühlen.

Der Salewa Alp Trainer 2 Mid GTX ist nicht ohne Grund ein Bestseller. Er verkörpert perfekt die Balance aus Leichtigkeit, robustem Schutz und präzisem Halt, die man als Wanderer in forderndem Terrain einfach braucht.

Gerade in Österreich, wo das Wetter in den Bergen oft unberechenbar ist, haben diese Eigenschaften den Schuh zu einem echten Favoriten gemacht. Seit seiner Einführung wird er für seine geniale Mischung aus geringem Gewicht, Schutz und Beweglichkeit gelobt. Das wasserdichte und atmungsaktive Futter ist ideal für unser alpines Klima, und die Vibram® Sohle sorgt auf den oft schwierigen Wegen für den nötigen Grip und eine gute Dämpfung. In vielen Fachrezensionen gilt er, ergänzt durch das unverzichtbare 3F-System, als einer der Top-Wanderschuhe für alpine Touren. Wenn Sie mehr wissen wollen, werfen Sie einen Blick auf die Kundenbewertungen dieses Wanderschuhs auf Bergzeit.de.

Am Ende des Tages bedeuten all diese Technologien für Sie ganz handfeste Vorteile: weniger müde Füße, mehr Sicherheit und einfach mehr Komfort. So können Sie sich auf das konzentrieren, worum es wirklich geht – den Weg und die grandiose Landschaft.

So findest du die perfekte Passform für lange Strecken

Was nützt die beste Technik, wenn der Schuh an der Ferse scheuert oder die Zehen vorne anstoßen? Genau, gar nichts. Die perfekte Passform ist kein nettes Extra, sondern das A und O für einen beschwerdefreien Jakobsweg. Beim Salewa Alp Trainer 2 Mid GTX fängt das schon beim Verständnis seiner speziellen Form an.

Grundsätzlich ist der Schuh für eine normale bis etwas schmalere Fußform geschnitten. Wer sehr breite Füße hat, könnte ihn also als zu eng empfinden. Der Clou ist aber die Kletterschnürung, die bis weit nach vorne zu den Zehen reicht. Damit kannst du den Schuh so präzise an deinen Fuß anpassen, wie es bei vielen anderen Modellen schlicht nicht möglich ist.

Eine Person schnürt sorgfältig ihre Salewa Alp Trainer 2 Mid GTX Schuhe.

Füße richtig ausmessen und die Größe knacken

Die goldene Regel für den Kauf von Weitwanderschuhen: Kaufe sie niemals exakt passend! Deine Füße werden im Laufe eines langen Pilgertages anschwellen, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Deshalb ist der beste Zeitpunkt zum Anprobieren der späte Nachmittag oder Abend – dann haben deine Füße ihr maximales Volumen erreicht.

So findest du ganz einfach deine richtige Größe:

  1. Messen, wenn’s drauf ankommt: Stell dich abends mit deinem ganzen Gewicht auf ein Blatt Papier und umfahre deinen Fuß mit einem Stift.
  2. Länge checken: Miss die Strecke vom längsten Zeh bis zur Ferse. Mach das für beide Füße, denn die sind selten exakt gleich lang.
  3. Puffer einplanen: Zum längeren Messergebnis zählst du jetzt etwa 1 bis 1,5 Zentimeter dazu. Das ist in etwa eine Daumenbreite. Dieser Puffer ist deine Rettung bei langen Abstiegen, wenn die Zehen nach vorne rutschen.

Dieser zusätzliche Platz fühlt sich im Laden vielleicht erst mal komisch an, aber auf dem Jakobsweg ist er Gold wert.

Fersenhalt und Knöchelschutz: Die Stunde der Wahrheit

Ein guter Sitz hängt nicht nur von der Länge ab, sondern vor allem vom bombenfesten Halt. Hier spielt der Salewa Alp Trainer 2 Mid GTX mit seinem 3F-System eine seiner größten Stärken aus. Es umschließt Ferse und Knöchel fest, lässt dir aber trotzdem volle Bewegungsfreiheit.

Achte beim Anprobieren ganz genau auf diese beiden Punkte:

  • Fersensitz: Schnür den Schuh fest zu. Wenn du jetzt gehst, darf deine Ferse nicht oder nur ganz minimal auf und ab rutschen. Jedes „Schlupfen“ bedeutet fast sicher Blasen.
  • Knöchelstabilität: Der mittelhohe Schaft muss den Knöchel sicher umschließen, ohne irgendwo zu drücken. Mach ein paar Kniebeugen oder geh, wenn möglich, eine kleine Rampe auf und ab, um das Gefühl in Aktion zu testen.

Ein perfekter Sitz fühlt sich so an, als ob Fuß und Schuh eine Einheit bilden. Du wirst sicher gehalten, aber nicht eingeengt, und hast vorne genug Luft, um auch nach 25 Kilometern noch sauber abrollen zu können.

Die unterschätzte Rolle der Wandersocken

Der beste Schuh ist nur die halbe Miete. Normale Baumwollsocken sind auf dem Jakobsweg dein Feind – sie saugen sich mit Schweiß voll, weichen die Haut auf und sind eine Einladung für Blasen. Investiere unbedingt in ein paar gute Wandersocken aus Merinowolle oder Funktionsfasern.

Diese Socken haben direkten Einfluss auf die Passform. Nimm also unbedingt genau die Socken zur Anprobe mit, die du auch auf deiner Pilgerreise tragen wirst. Sie sind meist dicker als Alltagssocken und füllen den Schuh anders aus. Die richtige Sockenwahl ist ein kleiner, aber entscheidender Teil deiner gesamten Vorbereitung auf den Jakobsweg.

Am Ende ist es das Zusammenspiel aus korrekt vermessenem Fuß, der richtigen Größe mit Puffer, einem festen Fersenhalt und den passenden Socken. Nimm dir für die Anprobe wirklich Zeit – deine Füße werden es dir auf Hunderten von Kilometern danken.

Der Schuh auf dem Jakobsweg und anderen Pilgerrouten

Passt der Salewa Alp Trainer 2 Mid GTX nun für den Jakobsweg? Das ist die Gretchenfrage. Eine simple Ja-oder-Nein-Antwort gibt es hier nicht, denn sie hängt komplett von deiner Route, der Jahreszeit und dem ab, was du persönlich von einem Schuh erwartest. Der Jakobsweg ist ja kein einzelner Trampelpfad, sondern ein riesiges Netz an Wegen mit völlig unterschiedlichen Gesichtern.

Man muss sich diesen Schuh wie ein Spezialwerkzeug vorstellen. Er ist ein echter Meister in seinem Metier – dem anspruchsvollen, gemischten Gelände. Aber wie jedes Spezialwerkzeug hat er eben auch Bereiche, in denen er brilliert, und andere, für die es vielleicht bessere Alternativen gibt.

Pilger wandern auf einem Schotterweg mit den Salewa Alp Trainer 2 Mid GTX Schuhen.

Wenn der Weg alpin und ruppig wird

Hier ist der Alp Trainer 2 goldrichtig. Auf Routen wie dem Camino Primitivo, der als einer der härtesten Jakobswege gilt, oder bei der Pyrenäenüberquerung auf dem Camino Francés spielt der Schuh seine Stärken voll aus. Man ist einfach froh, ihn am Fuß zu haben.

Auf diesen Abschnitten begegnet dir nämlich genau das, wofür er gebaut wurde:

  • Steile An- und Abstiege: Genau hier macht sich das 3F-System bezahlt. Es gibt dir einen unschätzbaren Halt an der Ferse und verhindert, dass du im Schuh nach vorne rutschst – der Klassiker für blaue Zehen.
  • Lose Schotterpisten und felsige Steige: Die Vibram® Alpine Hiking Sohle beißt sich förmlich in den Untergrund. Sie bietet exzellenten Grip, wo leichtere Schuhe längst ins Schlingern geraten.
  • Launisches Bergwetter: Ein plötzlicher Regenguss gehört in den Bergen einfach dazu. Die Gore-Tex® Membran hält deine Füße verlässlich trocken und beugt damit Blasen und wundgelaufenen Stellen vor.

Für diese Art von Terrain ist der Schuh nicht nur geeignet – er ist oft die cleverere Wahl. Er gibt dir ein Maß an Schutz und Trittsicherheit, das dir das nötige Selbstvertrauen für die kniffligen Etappen schenkt.

Die Herausforderung: Asphalt und die flache Meseta

Ein großer Teil vieler Jakobswege, allen voran der Camino Francés, führt über kilometerlange Asphaltstraßen und brettharte Feldwege. Die schier endlose Weite der spanischen Meseta ist das Paradebeispiel dafür.

Auf diesen monotonen, harten Belägen ändern sich die Spielregeln für einen Schuh komplett. Jetzt zählen vor allem maximale Dämpfung und ein geringes Gewicht, um die Gelenke zu schonen und die Füße vor dem Ermüden zu bewahren. Der Salewa Alp Trainer 2 Mid GTX ist zwar gut gedämpft, keine Frage. Aber seine Sohle ist auf Grip im Gelände getrimmt und dadurch steifer als die eines leichten Trailrunning-Schuhs.

Auf langen Asphalt-Etappen kann sich der Alp Trainer 2 Mid GTX im Vergleich zu leichteren, flexibleren Schuhen etwas "überqualifiziert" und schwer anfühlen. Die robuste Bauweise, die im Gebirge ein Segen ist, kann hier zum Klotz am Bein werden.

Eine Frage der persönlichen Strategie

Deine Schuhwahl sollte also eine gut überlegte, strategische Entscheidung sein, die auf deiner konkreten Routenplanung fußt.

  • Für den Camino Primitivo, Camino del Norte oder die Pyrenäenüberquerung: Hier ist der Alp Trainer 2 eine exzellente Wahl. Seine Stabilität und sein Wetterschutz sind hier Gold wert.
  • Für den reinen Camino Francés ab León oder Sarria: Auf diesen überwiegend flachen und gut ausgebauten Wegen könnte ein leichterer Wanderschuh oder sogar ein guter Trailrunner die bequemere Variante sein. Du sparst bei jedem einzelnen Schritt an Gewicht – das summiert sich über Tausende von Schritten am Tag gewaltig.
  • Für die Mischung aus beidem: Wer den gesamten Camino Francés ab Saint-Jean-Pied-de-Port in Angriff nimmt, muss einen Kompromiss finden. Der Alp Trainer 2 ist hier ein hervorragender Allrounder, der die Pyrenäen souverän meistert und auch auf den flachen Etappen noch genügend Komfort bietet.

Letztendlich ist es eine persönliche Abwägung: Wie viel Schutz brauche ich für schwieriges Terrain und wie viel Leichtigkeit wünsche ich mir auf einfachen Wegen? Denk auch an deinen Rucksack – je schwerer dein Gepäck, desto mehr wirst du von der zusätzlichen Stabilität eines Schuhs wie dem Salewa Alp Trainer 2 Mid GTX profitieren. Die richtige Schuhwahl ist ein zentraler Baustein einer gelungenen Pilgerreise, genauso wie der Rest der Ausrüstung. Umfassende Packlisten und Tipps findest du übrigens in unserem detaillierten Leitfaden zur Jakobsweg-Ausrüstung.

Vergiss nicht: Den einen "perfekten" Schuh für den gesamten Jakobsweg gibt es nicht. Es geht darum, den besten Schuh für deinen Weg und deine Füße zu finden. Und da ist der Salewa Alp Trainer 2 Mid GTX ein verdammt starker Kandidat, besonders wenn deine Route dich durch anspruchsvolles und unvorhersehbares Gelände führt.

Wichtige Informationen zum Produktrückruf

Vertrauen ist beim Kauf von Wanderausrüstung das A und O. Immerhin sollen uns die Schuhe sicher über hunderte von Kilometern tragen. Deshalb gehört es für mich auch dazu, offen über ein sensibles Thema wie einen Produktrückruf zu sprechen. Beim Salewa Alp Trainer 2 Mid GTX gab es nämlich eine wichtige Sicherheitsmaßnahme, die jeder kennen sollte – vor allem, wenn man über einen Gebrauchtkauf nachdenkt.

Gleich vorweg: Salewa hat hier absolut vorbildlich und transparent gehandelt, um die Sicherheit der Kunden zu gewährleisten. Es geht also nicht darum, den Schuh schlechtzureden. Im Gegenteil, es geht darum, sicherzustellen, dass Sie mit einwandfreier Ausrüstung auf Ihren Jakobsweg starten.

Der Grund für den europaweiten Rückruf

Im November 2022 hat Salewa freiwillig und vorsorglich den Alp Trainer 2 Mid GTX zurückgerufen. Betroffen waren alle Modelle, die vor April 2022 produziert wurden. Der Grund war ein sehr spezifisches Sicherheitsproblem, das im schlimmsten Fall zu Stürzen führen konnte.

Das Problem lag bei den seitlichen Schnürhaken aus Metall. Es bestand die winzige, aber reale Möglichkeit, dass sich der Haken an der Innenseite des einen Schuhs im Stahlseil des 3F-Systems am anderen Schuh verfängt. Das konnte vor allem passieren, wenn die Schuhe etwas lockerer saßen oder nicht ganz korrekt geschnürt waren. Man kann sich vorstellen, was so eine plötzliche Blockade beim Gehen, besonders in unebenem Gelände, bedeuten würde: ein unerwarteter und gefährlicher Sturz. Um dieses Risiko komplett auszuschließen, hat Salewa die betroffenen Modelle zurückgeholt. Mehr Details zu dieser wichtigen Aktion finden Sie in der offiziellen Rückrufinformation auf produktwarnung.eu.

So erkennen Sie betroffene Schuhe

Die gute Nachricht ist: Das Problem lässt sich ganz klar eingrenzen und die betroffenen Modelle sind leicht zu identifizieren. Alle Salewa Alp Trainer 2 Mid GTX, die ab April 2022 vom Band gelaufen sind, sind nicht betroffen und absolut sicher. Salewa hat das Design der Haken überarbeitet, sodass sich nichts mehr verhaken kann.

Wenn Sie sich also einen Alp Trainer 2 zulegen wollen, egal ob neu oder gebraucht, achten Sie einfach auf das Produktionsdatum. So gehen Sie auf Nummer sicher:

  • Produktionsdatum checken: Im Inneren des Schuhs, meistens auf dem Etikett an der Zunge, finden Sie einen Code zum Produktionsdatum (z. B. "FS 22-04" steht für April 2022).
  • Im Zweifel nachfragen: Wenn Sie unsicher sind, fragen Sie den Verkäufer einfach direkt nach dem Kaufdatum oder dem Produktionscode.
  • Beim Neukauf unbesorgt sein: Kaufen Sie bei einem offiziellen Fachhändler, können Sie fest davon ausgehen, nur die neuen, sicheren Modelle zu bekommen.

Mein Tipp: Seien Sie besonders wachsam, wenn Sie den Salewa Alp Trainer 2 Mid GTX gebraucht kaufen, zum Beispiel auf Online-Marktplätzen. Werfen Sie hier einen ganz genauen Blick auf das Produktionsdatum, damit Sie nicht aus Versehen ein Modell aus der zurückgerufenen Charge erwischen.

Was bedeutet das für Ihren Kauf?

Diese ganze Geschichte zeigt vor allem eines: Salewa nimmt die Sicherheit seiner Produkte verdammt ernst und handelt verantwortungsvoll. Für Sie als Käufer heißt das, dass Sie mit den aktuellen Modellen des Alp Trainer 2 Mid GTX einen Schuh bekommen, der nicht nur technisch top ist, sondern auch auf Herz und Nieren sicherheitsgeprüft wurde.

Die offene Kommunikation des Herstellers schafft Vertrauen. Sie können sich also darauf verlassen, dass Sie mit einem Modell, das nach April 2022 produziert wurde, einen absolut zuverlässigen und sicheren Begleiter für Ihre Pilgerreise oder die nächste Bergtour haben. Einfach kurz aufs Datum achten, und dem Wandervergnügen steht nichts mehr im Weg.

Deine neuen Schuhe: So läufst du sie richtig ein und pflegst sie

Ein neuer Wanderschuh und dein Fuß – das ist wie eine neue Beziehung. Die braucht Zeit, um zusammenzuwachsen. Selbst der beste Schuh, der im Geschäft wie angegossen sitzt, muss sich erst an die ganz eigene Form deines Fußes gewöhnen. Diesen Prozess abkürzen zu wollen, ist wahrscheinlich der häufigste Grund für fiese Blasen auf dem Jakobsweg.

Nimm dir diese Zeit ganz bewusst. Der Salewa Alp Trainer 2 Mid GTX hat zwar den Ruf, sich ziemlich schnell anzupassen, aber das Einlaufen ist und bleibt ein Muss. Nur so werden Material, Fuß und Socken zu einer Einheit, die dich ohne Murren über hunderte Kilometer trägt. Das ist die beste Investition in eine schmerzfreie Pilgerreise, die du machen kannst.

Die Kunst des Einlaufens: Schritt für Schritt zum perfekten Sitz

Das Geheimnis liegt darin, die Belastung ganz langsam zu steigern. Pack die neuen Schuhe bloß nicht einfach in den Rucksack, um sie dann am ersten Tag des Jakobswegs zum ersten Mal richtig anzuziehen. Das ist ein garantiertes Rezept für eine Blasen-Katastrophe.

Geh die Sache lieber mit Bedacht an, in kleinen Etappen. So gibst du dem Veloursleder Zeit, sich zu weiten, das Fußbett kann sich anpassen und du spürst rechtzeitig, wo es vielleicht drücken könnte.

  1. Phase 1: Die Generalprobe zu Hause. Trag die Schuhe erstmal nur für ein, zwei Stunden in der Wohnung. Geh ein paar Mal die Treppe rauf und runter, erledige den Haushalt. Deine Füße gewöhnen sich an das neue Gefühl und das Material wird schon ein bisschen weicher.
  2. Phase 2: Die ersten Schritte nach draußen. Jetzt geht's auf den Asphalt. Ein paar kurze Spaziergänge von 30 bis 60 Minuten in der Nachbarschaft sind ideal. Ganz wichtig: Zieh dabei genau die Wandersocken an, die du auch auf dem Weg tragen wirst!
  3. Phase 3: Die erste kleine Wanderung. Such dir eine kurze Tour mit wechselndem Untergrund – mal Waldweg, mal Schotter, vielleicht eine leichte Steigung. Eine Wanderung von zwei bis drei Stunden ist perfekt, um zu sehen, wie sich der Schuh in Aktion verhält. Achte auf jedes noch so kleine Reiben oder Drücken.
  4. Phase 4: Der Härtetest mit vollem Gepäck. Das ist der entscheidende Schritt. Plane eine längere Testwanderung von mindestens 4-5 Stunden und schultere dabei deinen vollgepackten Pilgerrucksack. Das zusätzliche Gewicht verändert deine ganze Körperhaltung und die Belastung auf die Füße. Erst jetzt zeigt sich, ob der Schuh wirklich bereit ist für den großen Trip auf dem Jakobsweg.

Der häufigste Fehler? Das Gewicht des Rucksacks beim Einlaufen zu unterschätzen. Ein Schuh, der ohne Gepäck perfekt sitzt, kann mit 10 kg auf dem Rücken plötzlich an ganz neuen Stellen zwicken.

Die richtige Pflege für ein langes Schuhleben

Ein guter Schuh wie der Alp Trainer 2 Mid GTX ist eine Anschaffung, die dich über viele, viele Kilometer begleiten kann – vorausgesetzt, du kümmerst dich ein bisschen um ihn. Gerade nach matschigen oder besonders staubigen Etappen hat er sich etwas Aufmerksamkeit verdient.

  • Reinigung: Groben Dreck bürstest du am besten mit lauwarmem Wasser ab. Nimm die Einlegesohlen raus, die kannst du separat waschen. Bitte keine scharfen Putzmittel verwenden, die tun dem Material nicht gut.
  • Trocknung: Stopf die Schuhe locker mit Zeitungspapier aus und lass sie einfach bei Raumtemperatur trocknen. Stell sie auf keinen Fall direkt an die Heizung, den Ofen oder in die pralle Sonne. Die Hitze macht das Leder spröde und kann den Kleber angreifen.
  • Pflege der Membran: Um die Gore-Tex-Membran musst du dich nicht extra kümmern. Wichtig ist nur, dass das Außenmaterial sauber bleibt. Sind die Poren verstopft, kann der Schuh nicht mehr atmen.

Wann muss ich nachimprägnieren?

Die Imprägnierung sorgt dafür, dass Wasser einfach vom Obermaterial abperlt und sich das Leder nicht vollsaugt. Ein guter Test: Wenn du siehst, dass Wassertropfen nicht mehr schön abperlen, sondern direkt ins Material einziehen, ist es Zeit für eine Auffrischung.

Am besten sprühst du das Imprägniermittel auf den sauberen, noch leicht feuchten Schuh. Dann kann es optimal einziehen. Danach einfach gut trocknen lassen. Eine regelmäßige Imprägnierung hält nicht nur die Füße trocken, sondern sorgt auch dafür, dass die Gore-Tex-Membran ihre Arbeit machen kann. Denn ein klatschnasses Außenmaterial ist nicht mehr atmungsaktiv. So bleibt dein Schuh ein treuer Begleiter, auf den du dich bei jedem Wetter verlassen kannst.

Wo steht der Salewa Alp Trainer 2 im Vergleich zu anderen Schuhen?

Die Wahl des richtigen Pilgerschuhs ist wie die Wahl des richtigen Werkzeugs. Man kann natürlich versuchen, einen Nagel mit einer Zange in die Wand zu schlagen – aber mit einem Hammer geht’s einfach besser. Der Salewa Alp Trainer 2 Mid GTX ist hier so etwas wie der extrem vielseitige Alleskönner, der ganz bewusst die Lücke zwischen zwei Welten schließt.

Auf der einen Seite haben wir die federleichten Trailrunning-Schuhe. Das sind die Sprinter unter den Schuhen: minimal, super flexibel und voll auf Tempo ausgelegt. Ihr größter Pluspunkt ist natürlich das geringe Gewicht. Auf langen, einfachen Etappen, wie den vielen Asphaltstücken auf dem Camino Francés, spart das enorm viel Kraft. Der Haken? Sie bieten kaum Halt für den Knöchel und ihre dünnen Sohlen lassen spitze Steine schnell mal durchdrücken.

Am anderen Ende des Spektrums stehen die klassischen, schweren Trekkingstiefel. Man kann sie sich wie einen robusten Geländewagen vorstellen. Sie geben maximalen Halt und Schutz, selbst wenn man mit schwerem Rucksack durch alpines Gelände stapft. Ihr Nachteil ist das hohe Gewicht und die ziemliche Steifheit, was auf einfachen Wegen schnell zu müden, schweren Füßen führt.

Der Salewa Alp Trainer 2 als goldene Mitte

Und genau hier kommt der Salewa Alp Trainer 2 ins Spiel. Er ist der perfekte Kompromiss, der für die meisten Pilger aber gar keiner ist, sondern einfach die ideale Lösung darstellt. Er nimmt sich geschickt das Beste aus beiden Welten.

  • Vom Trekkingstiefel borgt er sich den mittelhohen Schaft für einen soliden Knöchelschutz, die robuste Verarbeitung und das griffige Sohlenprofil für anspruchsvolle Wege.
  • Vom Trailrunning-Schuh hat er sich das vergleichsweise geringe Gewicht und die Flexibilität abgeschaut, die ein natürliches, leichtes Abrollen des Fußes möglich machen.

Dieser Spagat macht ihn zum perfekten Begleiter für Pilger, die sich nicht auf ein einziges Terrain festlegen wollen – oder können. Er meistert die felsigen Pfade über die Pyrenäen genauso souverän wie die langen Schotterpisten in Galicien.

Man könnte sagen, der Salewa Alp Trainer 2 Mid GTX ist wie ein moderner Crossover-SUV. Er bietet deutlich mehr Komfort und Agilität als ein schwerer Geländewagen (der Trekkingstiefel), aber gleichzeitig viel mehr Schutz und Geländetauglichkeit als eine normale Limousine (der Trailrunning-Schuh).

Schuhvergleich für Pilger: Salewa Alp Trainer 2 vs. Alternativen

Um die Entscheidung zu erleichtern, habe ich die wichtigsten Merkmale der drei Schuhtypen in einer Tabelle direkt gegenübergestellt. So sehen Sie auf einen Blick, wo die Stärken und Schwächen liegen.

Eigenschaft Salewa Alp Trainer 2 Mid GTX Trailrunning-Schuh Klassischer Trekkingstiefel
Stabilität Hoch (3F-System, Mid-Cut) Gering Sehr hoch (steifer Schaft)
Gewicht Mittel (ca. 550 g pro Schuh) Sehr gering (oft unter 350 g) Hoch (oft über 750 g)
Dämpfung Gut ausbalanciert Meist sehr hoch, aber weich Fest und für schwere Lasten
Wetterschutz Sehr gut (Gore-Tex) Variabel (oft ohne Membran) Sehr gut (Gore-Tex)
Ideal für Gemischtes Terrain, Pilgerwege Einfache Wege, Asphalt, wenig Gepäck Alpines Gelände, schwere Rucksäcke

Letztendlich kommt es ganz auf Ihre geplante Route und Ihren persönlichen Stil an. Wenn Ihr Weg Sie durch anspruchsvolles und unvorhersehbares Gelände führt, ist der Salewa Alp Trainer 2 Mid GTX eine ausgezeichnete und vor allem sichere Wahl. Für reine Flachetappen mit ganz leichtem Gepäck könnte auch ein leichterer Schuh reichen, während für extreme Alpentouren ein noch stabilerer Stiefel die bessere Wahl wäre.

Was du noch über den Salewa Alp Trainer 2 wissen solltest

Bestimmt hast du noch ein paar konkrete Fragen im Kopf, die dir bei der Entscheidung helfen. Hier habe ich die häufigsten und wichtigsten Punkte zusammengefasst, die mir von anderen Pilgern und Wanderern immer wieder gestellt werden.

Passt der Schuh auch, wenn ich breitere Füße habe?

Ganz ehrlich: Der Salewa Alp Trainer 2 ist eher für normale bis etwas schmalere Füße geschnitten. Wer sehr breite Füße hat, könnte ihn anfangs als recht knackig empfinden. Aber – und das ist der entscheidende Vorteil – er hat das geniale Climbing Lacing System.

Diese Kletterschnürung reicht bis weit nach vorne zu den Zehen. Damit kannst du den Schuh so präzise an deinen Fuß anpassen, wie es kaum ein anderer Wanderschuh erlaubt. Ein bisschen wie beim Maßschneider.

Wie gut hält er wirklich dicht bei Regen?

Kurz gesagt: absolut zuverlässig. Die eingebaute Gore-Tex Extended Comfort Membran ist nicht nur ein Marketing-Gag. Sie macht den Schuh verlässlich wasserdicht. Egal, ob du frühmorgens durch taufeuchte Wiesen läufst oder in einen ordentlichen Regenguss kommst, deine Füße bleiben trocken.

Gleichzeitig ist das Material atmungsaktiv. Das bedeutet, Schweiß kann nach außen entweichen – ein riesiger Pluspunkt, der das Risiko von Blasenbildung enorm senkt.

Gibt es da nicht diesen Produktrückruf? Muss ich mir Sorgen machen?

Nein, da kannst du ganz beruhigt sein. Der Rückruf betraf ausschließlich eine Charge, die vor April 2022 produziert wurde. Alle Schuhe, die seitdem vom Band gelaufen sind, haben überarbeitete Schnürhaken und sind absolut sicher.

Wenn du heute einen neuen Alp Trainer 2 im Fachhandel kaufst, bekommst du garantiert ein einwandfreies Modell. Nur bei einem Gebrauchtkauf solltest du kurz einen Blick auf das Produktionsdatum werfen, das du auf dem Etikett im Inneren des Schuhs findest.

Als kleine Übersicht habe ich mal eine Grafik erstellt, die den Salewa Alp Trainer 2 im Vergleich zu den typischen Alternativen zeigt, die Pilger oft in Betracht ziehen.

Infografik, die den Salewa Alp Trainer 2 Wanderschuh mit einem Trailrunning-Schuh und einem Trekkingstiefel vergleicht.

Man sieht sofort, wo der Schuh sich einordnet: Er schlägt die Brücke. Er ist deutlich stabiler und schützender als ein leichter Trailrunning-Schuh, aber spürbar leichter und flexibler als ein klobiger Trekkingstiefel.

Für mich ist der Salewa Alp Trainer 2 Mid GTX der ideale Kompromiss für Pilger, die einen echten Alleskönner für wechselhaftes Terrain suchen. Er balanciert Schutz, Komfort und Flexibilität perfekt aus und ist damit für die vielfältigen Herausforderungen auf dem Jakobsweg bestens gerüstet.

Genau diese ausgewogene Mischung macht ihn zu einem der beliebtesten Begleiter auf langen Wegen, bei denen man einfach auf alles vorbereitet sein will.


Wenn du noch tiefer in die Planung deiner Pilgerreise einsteigen möchtest, schau unbedingt auf der Webseite von Jakobsweg Spanien vorbei. Dort findest du unzählige weitere Infos und detaillierte Packlisten, die dir bei der Vorbereitung auf dein großes Abenteuer helfen. Besuche jakobsweg-spanien.info, um deine Reise perfekt zu gestalten.