Camino del Norte Etappen praktisch geplant

Klar, hier ist der überarbeitete Abschnitt, der sich wie von einem erfahrenen Pilger geschrieben liest und alle Vorgaben berücksichtigt.


Der Camino del Norte, vielen auch als Küstenweg bekannt, erstreckt sich über beeindruckende 850 Kilometer. In der Praxis teilt man diese gewaltige Strecke in 31 bis 41 Etappen auf. Die täglichen Distanzen schwanken natürlich, aber im Schnitt liegen sie meist zwischen 20 und 30 Kilometern. Wer also den ganzen Weg am Stück gehen will, sollte dafür gut einen Monat einplanen.

Was du über die Camino del Norte Etappen wissen musst

Die Vorstellung, 850 Kilometer zu Fuß zurückzulegen, kann erstmal ganz schön einschüchternd wirken. Aber der Küstenweg ist so viel mehr als nur eine Zahl – er ist eine Reise durch die unglaublich abwechslungsreichen Landschaften und Kulturen Nordspaniens. Statt sich von der Gesamtlänge verrückt machen zu lassen, hilft es, den Weg als eine Kette von machbaren Tageszielen zu sehen. Jede der Camino del Norte Etappen hat ihren ganz eigenen Charakter und Rhythmus.

Auf deinem Weg durchquerst du vier autonome Gemeinschaften Spaniens, die unterschiedlicher kaum sein könnten:

  • Baskenland: Mach dich auf dramatische Klippen, knackige Anstiege und eine absolut einzigartige kulinarische Szene gefasst.
  • Kantabrien: Hier locken goldene Sandstrände und malerische Fischerdörfer, die wie aus dem Bilderbuch wirken.
  • Asturien: Dieser Abschnitt ist geprägt von sattgrünen Hügeln und dichten Wäldern, immer mit dem beeindruckenden Picos de Europa-Gebirge am Horizont.
  • Galicien: Auf dem letzten Stück deiner Reise wanderst du durch nebelverhangene Eukalyptuswälder und eine ländliche Idylle, bis du schließlich Santiago erreichst.

Die Fakten auf einen Blick

Wegen der ständigen Auf- und Abstiege gilt der Küstenweg als mittelschwer bis anspruchsvoll, gerade im Vergleich zu anderen Jakobswegen. Eine gute Grundfitness ist hier also definitiv von Vorteil. Die offizielle Route startet in Irun, direkt an der spanisch-französischen Grenze, und folgt der rauen Nordküste Spaniens bis nach Santiago de Compostela. Wie gesagt, meistens teilt man die Strecke in 31 bis 41 Etappen auf, deren Länge zwischen knackigen 7 und ausgedehnten 32 Kilometern variiert. Wenn du mehr über die Besonderheiten des Küstenwegs wissen und ihn mit anderen Routen vergleichen möchtest, schau doch mal in unserem Überblick der bekanntesten Jakobswege vorbei.

Wichtig zu wissen: Im Gegensatz zum oft überlaufenen Camino Francés findest du auf dem Küstenweg deutlich mehr Ruhe und oft ein Gefühl herrlicher Abgeschiedenheit. Das bedeutet aber auch, dass die Infrastruktur – vor allem die Dichte an Herbergen – etwas spärlicher ist. Eine gute Planung ist hier Gold wert!

Die folgende Tabelle gibt dir eine schnelle Übersicht über die wichtigsten Kennzahlen des Küstenwegs zur besseren Planung deiner Etappen.

Camino del Norte Fakten auf einen Blick

Merkmal Beschreibung
Gesamtdistanz ca. 850 Kilometer
Startpunkt Irun (spanisch-französische Grenze)
Ziel Santiago de Compostela
Durchschnittliche Dauer 31-41 Tage
Durchschnittliche Etappenlänge 20-30 Kilometer
Schwierigkeitsgrad Mittelschwer bis anspruchsvoll
Beste Reisezeit Mai, Juni und September

Mit diesen Eckdaten hast du eine solide Grundlage, um deine ganz persönlichen Camino del Norte Etappen zu gestalten und dieses einmalige Abenteuer anzugehen.

Ein genauerer Blick auf die Etappen des Küstenwegs

Der Camino del Norte ist kein einzelner, monolithischer Pfad. Vielmehr ist er eine Kette aus unzähligen Momenten, Landschaften und Herausforderungen, die sich über vier grundverschiedene spanische Regionen erstrecken. Um die camino del norte etappen wirklich zu verstehen, zerlegen wir die Reise am besten in ihre logischen Abschnitte – vom wilden Baskenland bis ins mystische Galicien.

Die folgende Infografik fasst die wichtigsten Daten deiner Reise zusammen. Sie gibt dir ein Gefühl für die Dimensionen des Küstenwegs, von der Gesamtdistanz über die typische Dauer bis hin zur durchschnittlichen Tagesetappe.

Infographic about camino del norte etappen

Man sieht sofort: Der Weg ist ein Marathon, kein Sprint. Jede einzelne Etappe ist ein wichtiger Baustein auf einer langen Reise von über 800 Kilometern.

Das Baskenland: Von Irun bis Bilbao

Dein Abenteuer beginnt in Irun, direkt an der französischen Grenze, und wirft dich ohne Umschweife ins Herz des Baskenlandes. Dieser erste Abschnitt ist wohl der anspruchsvollste des gesamten Weges. Mach dich auf knackige Anstiege und ebenso steile Abstiege gefasst, die dich über dramatische Klippen und durch saftig grüne Hügel führen.

Die Belohnung für die Mühe? Atemberaubende Ausblicke auf den Atlantik, die ihresgleichen suchen. Die Etappen hier sind geprägt von malerischen Fischerdörfern wie Pasaia und Getaria. Ein absolutes Highlight ist die Ankunft in San Sebastián, einer kulinarischen Hochburg, in der du dich mit den berühmten Pintxos für die Strapazen belohnen solltest.

Um ein Gefühl für die typische Tagesplanung zu bekommen, hier eine detaillierte Übersicht der ersten sieben Etappen von Irun nach Bilbao.

Beispielhafte Etappenplanung für eine Woche

Etappe Start – Ziel Distanz (km) Schwierigkeit
1 Irun – San Sebastián ca. 27 km Anspruchsvoll
2 San Sebastián – Getaria ca. 26 km Mittel
3 Getaria – Deba ca. 19 km Mittel
4 Deba – Markina-Xemein ca. 24 km Anspruchsvoll
5 Markina-Xemein – Guernica ca. 25 km Mittel
6 Guernica – Lezama ca. 21 km Mittel
7 Lezama – Bilbao ca. 12 km Leicht

Die Ankunft in Bilbao mit dem weltberühmten Guggenheim-Museum markiert das Ende dieses ersten, prägenden Teils deiner Reise. Hier hast du die intensivsten Höhenmeter bereits hinter dir und ein gutes Gefühl für den Rhythmus des Küstenwegs entwickelt.

Kantabrien: Von Bilbao bis Colombres

Sobald du die industriellen Vororte von Bilbao hinter dir lässt, betrittst du Kantabrien. Die Landschaft wird hier spürbar sanfter, die Wege oft flacher. Dieser Abschnitt ist bekannt für seine endlosen, goldenen Sandstrände, die immer wieder zu einer erfrischenden Pause einladen.

Orte wie Castro Urdiales, Laredo und San Vicente de la Barquera verzaubern mit ihren mittelalterlichen Stadtkernen und geschäftigen Häfen. Ein besonderes Erlebnis ist die Überfahrt mit der kleinen Fähre von Laredo nach Santoña – eine willkommene Abwechslung für müde Pilgerfüße.

Praxistipp: In Kantabrien verläuft der Weg oft direkt an der Küste entlang. Nutze die Gelegenheit, an Stränden wie dem Playa de Berria oder Playa de Trengandín die Schuhe auszuziehen und ein Stück barfuß im Sand zu gehen. Das ist pure Erholung für die Füße.

Die camino del norte etappen können in ihrer Länge und Schwierigkeit stark variieren. Die kürzeste Etappe ist nur rund 7 Kilometer lang, während die längste dich über 32 Kilometer fordern kann. Im Schnitt liegt eine Etappe bei etwa 27 Kilometern. Die meisten Abschnitte gelten als mittelschwer bis schwer, da der Weg besonders in Kantabrien und Asturien immer wieder Steigungen und Abstiege bereithält.

Asturien: Von Colombres bis Ribadeo

Willkommen im grünen Herzen Spaniens! Sobald du Asturien betrittst, verändert sich die Landschaft erneut. Sattgrüne Wiesen, dichte Eukalyptus- und Kastanienwälder sowie die ständige Präsenz der Picos de Europa am Horizont prägen diesen Teil des Weges.

Die Etappen führen dich durch charmante Städtchen wie Llanes und Ribadesella. Asturien ist auch die Heimat des Sidra, des berühmten Apfelweins, den du unbedingt probieren solltest. Die Wege sind hier oft eine Mischung aus Küstenpfaden und ländlichen Wegen durch das hügelige Hinterland.

Ein wichtiger Knotenpunkt auf diesem Abschnitt ist Villaviciosa. Hier stehen Pilger vor einer entscheidenden Wahl:

  • Weiter auf dem Küstenweg: Du folgst der Küste in Richtung der größeren Städte Gijón und Avilés.
  • Wechsel zum Camino Primitivo: Du biegst ins Landesinnere ab nach Oviedo, um auf dem ursprünglichen Jakobsweg weiterzugehen. Diese Route ist historisch bedeutsam, aber auch deutlich bergiger und anspruchsvoller.

Die meisten Pilger bleiben jedoch auf dem Küstenweg, um die abwechslungsreiche Küstenlandschaft Asturiens weiter zu genießen. Für eine tiefere Auseinandersetzung mit der Route und ihren Besonderheiten empfehlen wir unsere umfassende Übersicht zum Camino del Norte.

Galicien: Von Ribadeo bis Santiago de Compostela

Mit dem Überqueren der Brücke über den Río Eo in Ribadeo betrittst du die letzte Region deines Weges: Galicien. Die Atmosphäre ändert sich spürbar. Die Landschaft wird ländlicher, mystischer, und die galicische Kultur mit ihren keltischen Wurzeln ist allgegenwärtig.

Die Küste rückt nun langsam in den Hintergrund. Der Weg führt dich ins Landesinnere durch grüne Täler, nebelverhangene Wälder und unzählige kleine Weiler. Die Markierungen werden dichter und du triffst auf mehr Pilger, da hier auch andere Jakobswege einmünden.

Die letzten Etappen sind von einer ganz besonderen Stimmung geprägt. Du passierst historische Orte wie das Kloster von Sobrado dos Monxes, eine beeindruckende Zisterzienserabtei. Die Vorfreude auf das Ziel wächst mit jedem Kilometer.

Die letzten 100 Kilometer vor Santiago, beginnend in einem Ort wie Baamonde oder Vilalba, sind besonders bedeutsam. Wer diesen Abschnitt zu Fuß zurücklegt, hat Anspruch auf die „Compostela“, die offizielle Pilgerurkunde.

Der Moment, in dem du von den Hügeln des Monte do Gozo zum ersten Mal die Türme der Kathedrale von Santiago de Compostela erblickst, ist unvergesslich. Die Ankunft auf dem Praza do Obradoiro, dem großen Platz vor der Kathedrale, ist der emotionale Höhepunkt einer langen, fordernden, aber ungemein bereichernden Reise. Jede einzelne Etappe des Küstenwegs hat dich auf diesen Augenblick vorbereitet.

Unterkunft und Verpflegung unterwegs – so klappt’s

Nach einem langen Tag auf den Beinen gibt es kaum etwas Schöneres als zwei Dinge: ein weiches Bett und eine ordentliche Mahlzeit. Das Herzstück des Pilgerlebens auf dem Camino del Norte sind die Pilgerherbergen, die Albergues. Hier trifft man Gleichgesinnte aus aller Welt, tauscht Geschichten aus und lädt die Akkus wieder auf. Aber Albergue ist nicht gleich Albergue.

Pilger bei einer Rast in einer Albergue

Gerade auf den Camino del Norte Etappen ist ein bisschen Voraussicht bei der Quartiersuche Gold wert. Anders als auf dem überlaufenen Camino Francés ist das Netz an Herbergen hier nicht ganz so dicht gewebt. Ein kleiner Überblick über die verschiedenen Typen hilft dir dabei, jeden Abend entspannt dein Haupt betten zu können.

Die verschiedenen Arten von Albergues

Im Grunde genommen gibt es drei Kategorien von Pilgerherbergen. Sie unterscheiden sich im Preis, im Komfort und darin, ob du reservieren kannst oder nicht. Deine Wahl beeinflusst also direkt dein Tagesbudget und wie flexibel du unterwegs bist.

  • Öffentliche Herbergen (Albergues Municipales): Diese werden von den Gemeinden betrieben und sind die günstigste Option. Meist zahlst du nur 5 bis 10 Euro für die Nacht. Die Ausstattung ist einfach – oft große Schlafsäle mit Stockbetten –, aber absolut zweckmäßig. Reservieren ist hier so gut wie nie möglich. Es gilt die alte Pilgerregel: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.

  • Kirchliche und Spendenbasierte Herbergen (Parroquiales/Donativos): Diese Herbergen werden oft von Kirchengemeinden oder ehrenamtlichen Hospitaleros geführt und versprühen eine ganz besondere, familiäre Atmosphäre. Manche funktionieren auf Spendenbasis (donativo), das heißt, du gibst am Ende, was dir der Aufenthalt wert war. Auch hier ist die Ausstattung meist schlicht und Reservierungen sind eher die Ausnahme.

  • Private Herbergen (Albergues Privados): Diese sind kommerziell geführte Unterkünfte und bieten deutlich mehr Komfort. Die Preise bewegen sich meist zwischen 12 und 20 Euro. Dafür bekommst du oft kleinere Schlafsäle, picobello saubere Bäder und manchmal sogar ein kleines Frühstück. Der entscheidende Vorteil: Du kannst hier fast immer im Voraus reservieren. Vor allem in der Hauptsaison (Juli/August) kann das eine echte Nerven- und Kraftersparnis sein.

Mein Tipp aus Erfahrung: Besonders in den beliebten Küstenorten oder kurz vor größeren Städten kann es im Sommer richtig voll werden. Wenn du eine harte Etappe vor dir hast und abends keine Lust mehr auf die Herbergssuche hast, ruf am besten am Vortag in einer privaten Albergue an und sichere dir dein Bett.

Kulinarisches für Leib und Seele

Die zweite Säule der Regeneration ist natürlich das Essen. Zum Glück ist es in Spanien wirklich einfach, sich gut und günstig zu verpflegen. Dein bester Freund auf dem Weg wird das berühmte Menú del Peregrino (Pilgermenü). Für etwa 10 bis 15 Euro bekommst du in den meisten Restaurants ein komplettes Abendessen aufgetischt.

Ein typisches Pilgermenü sieht so aus:

  1. Primer Plato (Vorspeise): Meist ein großer Salat, ein Teller Pasta oder eine kräftige Suppe.
  2. Segundo Plato (Hauptspeise): Oft die Wahl zwischen einem Fleisch- oder Fischgericht mit Beilagen.
  3. Postre (Dessert): Etwas Süßes zum Abschluss wie Joghurt, Obst oder ein Flan.
  4. Getränke: Wasser und Wein sind fast immer im Preis mit drin.

Dieses Menü ist perfekt darauf ausgelegt, die leeren Energiespeicher nach einem langen Marsch wieder aufzufüllen. Angeboten wird es in der Regel ab 19:00 Uhr.

Für den kleinen Hunger zwischendurch solltest du immer ein paar Snacks im Rucksack haben – Nüsse, Obst oder Müsliriegel sind ideal. Zwar kommst du auf fast jeder Etappe durch kleine Ortschaften mit Bars oder Supermärkten (tiendas), aber die Abstände können manchmal doch länger sein als gedacht. So bist du für jede der Camino del Norte Etappen bestens gewappnet.

Die beste Reisezeit und die passende Ausrüstung finden

Die richtige Jahreszeit zu erwischen und mit dem passenden, leichten Gepäck zu starten, ist die halbe Miete für ein unvergessliches Erlebnis auf den Camino del Norte Etappen. Man kann sich die Ausrüstung wie einen guten Freund vorstellen: Entweder ist er eine verlässliche Stütze oder eine ständige Last. Ähnlich verhält es sich mit dem Wetter – es formt nicht nur die Landschaft, sondern auch die eigene Stimmung und Kondition.

Ein Pilger schaut auf einer Klippe über das Meer am Camino del Norte

Wann die beste Reisezeit ist, hängt ganz von den persönlichen Vorlieben ab. Sucht man die Gemeinschaft mit anderen Pilgern oder bevorzugt man die stille Einkehr? Kommt man mit Hitze gut zurecht oder macht einem ein gelegentlicher Regenschauer nichts aus?

Die Jahreszeiten am Küstenweg

Jede Saison am kantabrischen Meer hat ihren ganz eigenen Charme.

  • Frühling (April – Juni): Die Natur erwacht zu neuem Leben, alles ist saftig grün und die Blumen blühen um die Wette. Die Temperaturen sind perfekt zum Wandern, man muss aber immer wieder mit Regen rechnen. Der Weg ist zu dieser Zeit noch angenehm leer.
  • Sommer (Juli – August): Das ist die touristische Hauptsaison in Nordspanien. Die Tage sind lang und meist sonnig, können aber auch sehr heiß werden – was die anspruchsvolleren Etappen zu einer echten Herausforderung macht. Die Herbergen sind oft überfüllt, weshalb eine vorausschauende Planung oder das Buchen privater Unterkünfte sinnvoll ist.
  • Herbst (September – Oktober): Für viele erfahrene Pilger die absolute Lieblingszeit. Das Wetter ist meist stabil und mild, das Meer oft noch warm genug für ein erfrischendes Bad. Die großen Touristenmassen sind verschwunden und es kehrt eine wunderbare, fast schon besinnliche Ruhe auf dem Weg ein.

Auch wenn die Pilgerzahlen in den letzten Jahren stetig gestiegen sind, bleibt der Küstenweg im Vergleich zum Camino Francés deutlich ruhiger. Besonders die Monate Mai und September gelten als ideal, da das Wetter hier oft am beständigsten ist.

Die Kunst, mit leichtem Gepäck zu reisen

Der Rucksack sollte dein bester Freund sein, nicht dein schlimmster Feind. Jedes einzelne Gramm, das du zu viel einpackst, wirst du über 800 Kilometer spüren. Das Ziel ist klar: so wenig wie möglich mitnehmen, ohne auf das Nötigste für Komfort und Sicherheit zu verzichten. Als Faustregel hat sich ein Rucksackgewicht von maximal 10 % des eigenen Körpergewichts bewährt.

Die goldene Regel beim Packen: Wenn du bei einem Gegenstand zögerst und denkst „Das könnte ich vielleicht gebrauchen“, lass ihn daheim. Setze lieber auf Dinge, die mehrere Funktionen erfüllen.

Eine gute Packliste ist weit mehr als nur eine simple Aufzählung. Es geht darum, zu verstehen, warum man welches Teil wirklich braucht.

Was unbedingt in den Rucksack gehört:

  • Wanderschuhe: Deine Schuhe müssen gut eingelaufen und am besten wasserdicht sein. Ob du dich für leichte Trekkingschuhe oder stabilere Bergstiefel entscheidest, ist Geschmackssache – guter Halt und Komfort sind aber nicht verhandelbar.
  • Rucksack: Ein Volumen von 30-40 Litern reicht völlig aus. Entscheidend ist ein gut sitzender Hüftgurt, der das Gewicht von den Schultern nimmt und auf die Hüfte verlagert.
  • Kleidung aus Merinowolle: Dieses Material ist für Pilger pures Gold. Es wärmt, wenn es kühl ist, kühlt bei Hitze, trocknet blitzschnell und fängt kaum an zu riechen. Ein oder zwei Merino-Shirts sind unendlich mehr wert als fünf aus Baumwolle.
  • Regenschutz: In Nordspanien sind eine hochwertige, atmungsaktive Regenjacke und eine Regenhose Pflicht. Ein Poncho kann zusätzlich den Rucksack vor Nässe schützen.

Eine detaillierte Anleitung, mit der du garantiert nichts Wichtiges vergisst, findest du in unserem großen Ratgeber über die richtige Ausrüstung für den Jakobsweg. Dort verraten wir dir auch, welche drei Dinge in deiner Reiseapotheke auf keinen Fall fehlen dürfen.

Wegweiser, Apps und die eine große Entscheidung

Auf dem Camino del Norte sind der gelbe Pfeil und die Jakobsmuschel deine ständigen Begleiter. Meistens führen sie dich auch absolut zuverlässig über alle camino del norte etappen. Aber seien wir ehrlich: Es wird Momente geben, in denen ein Pfeil verblasst oder an einer verwinkelten Kreuzung einfach nicht zu finden ist. Genau für diese Augenblicke solltest du einen Plan B haben.

Das Prinzip ist eigentlich simpel: Der gelbe Pfeil gibt die Richtung vor. Bei der Muschel folgt man der Richtung, in die ihre „Strahlen“ zusammenlaufen. Trotzdem kann es vorkommen, dass uralte, verwitterte Markierungen auftauchen, die mehr Verwirrung stiften als helfen.

Ein digitales Netz für alle Fälle

Wenn du unsicher bist, ist dein Smartphone mit einer guten GPS-App Gold wert. Sieh es nicht als Krücke, die du permanent brauchst, sondern als dein persönliches Sicherheitsnetz. Statt ständig auf den Bildschirm zu starren, zückst du es einfach an kniffligen Weggabelungen oder wenn du verdächtig lange keine Markierung mehr gesehen hast. So bekommst du schnell wieder Sicherheit.

Ein paar Apps haben sich in der Pilger-Community bewährt:

  • Buen Camino: Bietet super Karten und Infos zu jeder Etappe, inklusive Herbergen und wo du den nächsten Café con leche bekommst.
  • Gronze: Eher eine riesige Webseite mit App-Anbindung, die von Pilgern für Pilger laufend aktualisiert wird. Top aktuell!
  • Komoot: Eine klasse Outdoor-App. Du kannst die Route schon zu Hause planen, herunterladen und dann offline nutzen.

Mein Tipp: Lade die Karten für die nächsten Tage immer im WLAN der Herberge herunter. Das schont nicht nur dein Datenvolumen, sondern vor allem deinen kostbaren Akku.

Die Weggabelung bei Villaviciosa

Kurz hinter der asturischen Stadt Villaviciosa stehst du vor einer wichtigen Entscheidung, die den weiteren Charakter deiner Pilgerreise komplett verändern wird. Hier teilt sich der Weg, und diese Wahl will gut überlegt sein.

Der Abzweig bei Villaviciosa ist mehr als nur eine Gabelung im Weg. Es ist der Punkt, an dem du dich bewusst entscheidest: Bleibst du an der rauen Küste oder stellst du dich der bergigen Herausforderung des ältesten Jakobsweges?

Zwei Optionen liegen vor dir:

  1. Weiter auf dem Camino del Norte: Du folgst einfach der offiziellen Route weiter die Küste entlang, Richtung Gijón und Avilés. Diese Variante bleibt nah am Meer, ist landschaftlich der Hammer und gilt als die entspanntere der beiden Möglichkeiten.
  2. Der Wechsel zum Camino Primitivo: Du biegst ab ins Landesinnere nach Oviedo, dem Startpunkt des Camino Primitivo. Das ist der historisch älteste Jakobsweg, aber auch einer der härtesten. Er führt dich über einsame Bergpässe – perfekt für alle, die Stille, unberührte Natur und eine echte körperliche Herausforderung suchen.

Hör auf dein Bauchgefühl und schätze deine Kondition und die verbleibende Zeit realistisch ein. Egal, wie du dich entscheidest: Beide Wege sind auf ihre Art einzigartig und bringen dich am Ende sicher nach Santiago de Compostela.

Häufig gestellte Fragen zu den Etappen am Küstenweg

Nach all den Details zu Planung, Routen und Packliste bleiben oft noch ein paar ganz praktische Fragen im Raum stehen. Hier habe ich einige der häufigsten Überlegungen gesammelt, die Pilgern vor dem Start auf dem Camino del Norte durch den Kopf gehen. Vielleicht helfen dir diese Antworten, die letzten Unsicherheiten aus dem Weg zu räumen und mit einem guten Gefühl in dein Abenteuer zu starten.

Wie anspruchsvoll ist der Küstenweg wirklich?

Das ist wohl eine der meistgestellten Fragen, oft im direkten Vergleich zum berühmten Camino Francés. Und ja, der Camino del Norte gilt allgemein als körperlich fordernder. Der Hauptgrund liegt im ständigen Auf und Ab des Geländes entlang der Küste und durch die Berge Kantabriens und Asturiens.

Während der Camino Francés durch die Meseta mit langen, flachen und oft sehr meditativen Abschnitten aufwartet, ist das Profil des Küstenwegs ein ständiger Rhythmus aus An- und Abstiegen. Die einzelnen Tagesetappen sind nicht unbedingt länger, aber die Summe der Höhenmeter verlangt einfach eine bessere Grundkondition. Dafür wirst du aber mit spektakulären Ausblicken auf den Atlantik und spürbar leereren Wegen belohnt – ein Vorteil, den viele Pilger nicht mehr missen möchten.

Man könnte sagen: Der Camino Francés prüft eher den Geist, der Camino del Norte fordert den Körper. Beide Wege sind auf ihre Weise unvergesslich, aber der Küstenweg verlangt dir physisch einfach mehr ab.

Kann man den Weg auch in Teilstücken gehen?

Ja, absolut! Nur die wenigsten haben die Zeit, die gesamten 850 Kilometer an einem Stück zu laufen. Der Camino del Norte eignet sich hervorragend, um ihn über mehrere Jahre hinweg in kürzeren Abschnitten für sich zu entdecken.

Die gute Erreichbarkeit vieler Städte entlang der Route macht das Ganze besonders einfach. Beliebte Startpunkte für kürzere Touren sind zum Beispiel:

  • Bilbao: Perfekt für eine einwöchige Tour, egal ob du in Irun startest und bis hierher läufst oder von hier aus in Richtung Santander weiterziehst.
  • Santander: Ein idealer Ausgangspunkt für ein bis zwei Wochen durch das Herz Kantabriens.
  • Gijón: Von hier aus lässt sich die wunderschöne asturische Küste wunderbar erkunden.

Du besorgst dir einfach einen Pilgerpass (Credencial) und stempelst dort weiter, wo du bei deiner letzten Reise aufgehört hast. So wächst dein ganz persönlicher Camino mit jedem Jahr ein Stückchen weiter.

Mit welchen Kosten muss ich rechnen?

Die täglichen Ausgaben können natürlich schwanken, aber als solide Faustregel hat sich ein Budget von etwa 30 bis 40 Euro pro Tag bewährt. Damit sind die Grundbedürfnisse eines Pilgers gut gedeckt, und es bleibt sogar noch ein kleiner Puffer für die schönen Dinge des Lebens.

Eine typische Tagesrechnung könnte so aussehen:

  • Unterkunft: Eine Nacht in einer öffentlichen (municipal) oder kirchlichen Herberge schlägt mit 5 bis 10 Euro zu Buche. Private Herbergen (privados) kosten mit 12 bis 20 Euro etwas mehr, bieten dafür aber oft mehr Komfort und lassen sich manchmal reservieren.
  • Verpflegung: Das dreigängige Pilgermenü (Menú del Peregrino) bekommst du für 10 bis 15 Euro. Wer in Supermärkten einkauft und selbst kocht, kann hier natürlich einiges sparen.
  • Sonstiges: Ein Kaffee am Morgen, ein kühles Bier am Abend oder ein Eis für zwischendurch sollten auch im Budget Platz finden.

In dieser Rechnung sind die Kosten für die An- und Abreise nach Spanien natürlich nicht enthalten.

Brauche ich unbedingt Spanischkenntnisse?

Spanisch zu können ist definitiv ein großer Vorteil, aber keine zwingende Voraussetzung. In den größeren Städten und bei den meisten Hospitaleros (den Herbergseltern) kommst du mit Englisch gut durch.

Allerdings wirst du in den kleinen, ländlichen Dörfern abseits der typischen Touristenpfade auf viele Menschen treffen, die ausschließlich Spanisch oder sogar nur die regionalen Sprachen wie Baskisch oder Galicisch sprechen.

Ich kann dir daher nur wärmstens empfehlen, dir ein paar grundlegende spanische Sätze anzueignen. Eine einfache Begrüßung, die Frage nach dem Weg („¿Dónde está el camino?“) oder die Bestellung von Essen werden dir viele Türen öffnen. Die Einheimischen schätzen die Mühe sehr, und es bereichert deine Reise ungemein, wenn du dich zumindest ein wenig verständigen kannst. Ein kleines Wörterbuch oder eine Übersetzungs-App können dabei wahre Wunder wirken.


Auf Jakobsweg Spanien findest du noch viele weitere detaillierte Informationen, die dir bei der Vorbereitung helfen. Schau vorbei und lass dich für deine eigene Pilgerreise inspirieren: https://jakobsweg-spanien.info.