Die Routen

Jakobsweg-Routen im Überblick – Die bekanntesten Wege durch Spanien und Europa

„Der Jakobsweg beginnt dort, wo du dich gerade befindest.“

Dieser alte Pilgerspruch beschreibt den Geist des Camino de Santiago treffend. Dennoch gibt es zahlreiche offizielle Routen, die seit Jahrhunderten von Pilgern beschritten werden. Diese Wege führen aus allen Teilen Europas nach Santiago de Compostela, dem Ziel der Pilgerreise.


1. Die Vielfalt der Jakobswege in Europa

Über ganz Europa zieht sich ein weit verzweigtes Netz von Pilgerwegen. Von Skandinavien bis Italien, von Polen bis Portugal – überall finden sich historische Routen, die sich in Spanien vereinen.

Die folgende Karte (Original auf Wikipedia) zeigt einen Überblick über die wichtigsten europäischen Jakobswege:

🗺️ Wege in Europa – ein Netzwerk spiritueller und kultureller Begegnungen.


2. Der Camino Francés – Der Klassiker unter den Jakobswegen

Der bekannteste und meistbegangene Weg ist der Camino Francés.

Er führt auf rund 800 Kilometern quer durch Nordspanien und bietet eine unvergleichliche Mischung aus Geschichte, Kultur und Natur.

Der Camino Francés beginnt wahlweise in:

  • Saint-Jean-Pied-de-Port (Frankreich) – über die Pyrenäen nach Roncesvalles (Navarra)
  • Somport (Aragón) – über Jaca nach Puente la Reina

Beide Routen treffen sich in Puente la Reina, wo sie sich zu einem einzigen Hauptweg vereinen.

Von dort führt der Camino durch vier landschaftlich völlig unterschiedliche Regionen:

  1. Navarra & Rioja – sanfte Weinberge, mittelalterliche Städte
  2. Kastilien und León – weite Ebenen und romanische Architektur
  3. Galicien – grüne Hügel, keltisches Erbe und mystische Atmosphäre

✨ Persönlicher Tipp: Ich selbst startete in Saint-Jean-Pied-de-Port – ein wunderschöner, historischer Ort am Fuß der Pyrenäen. Besonders beeindruckend war die Etappe nach Roncesvalles und der Besuch der Stadt Pamplona, die durch ihre Stierläufe weltbekannt ist.


3. Weitere bekannte Jakobswege in Spanien

Neben dem Camino Francés gibt es in Spanien mehrere bedeutende Alternativen – jede mit ihrem eigenen Charakter und Reiz:

Camino Inglés

Der historische Pilgerweg der Seefahrer.

Er startet in den Häfen A Coruña oder Ferrol und führt über etwa 120 Kilometer nach Santiago. Ideal für alle, die nur wenig Zeit haben, aber dennoch echtes Pilgergefühl erleben möchten.

Camino del Norte (Küstenweg)

Ein spektakulärer Weg entlang der grünen Nordküste Spaniens.

Er beginnt in Irún an der französischen Grenze und verläuft über San Sebastián, Bilbao und Santander bis nach Santiago. Perfekt für Natur- und Meeresliebhaber.

Camino Primitivo

Der älteste aller Jakobswege – rau, anspruchsvoll und wunderschön.

Er startet in Oviedo und führt durch die Berge Asturiens und Galiciens. Ideal für erfahrene Wanderer, die Ruhe und Ursprünglichkeit suchen.

Vía de la Plata

Der längste spanische Jakobsweg, über 1.000 Kilometer von Sevilla im Süden Spaniens bis nach Santiago.

Er folgt alten Römerstraßen durch Andalusien, Extremadura und Kastilien – eine Route für Abenteurer, die Einsamkeit und Weite lieben.


4. Fazit: Für jeden Pilger der passende Weg

Ob du dich für den Camino Francés, den Camino del Norte oder eine der anderen Routen entscheidest – jeder Weg hat seine eigene Energie und Geschichte.

Am Ende zählt nicht, wo du startest, sondern dass du deinen persönlichen Camino findest.

„Viele Wege führen nach Santiago – doch jeder führt auch zu dir selbst.“