Ganz ehrlich, die Wahl der richtigen Salewa Schuhe für Herren ist wohl die wichtigste Entscheidung, die du für deinen Jakobsweg triffst. Das ist kein Scherz. Deine Füße tragen dich hunderte von Kilometern, und ob du am Ende mit einem Lächeln oder mit schmerzverzerrtem Gesicht in Santiago ankommst, hängt maßgeblich von deinem Schuhwerk ab.
Es geht darum, die perfekte Balance zu finden: Wie viel Halt brauche ich wirklich? Wie viel darf der Schuh wiegen? Und was muss er auf genau meinem Wegabschnitt aushalten? Die Antworten auf diese Fragen hängen direkt von deiner geplanten Route, dem Gewicht deines Rucksacks und deiner persönlichen Fitness ab.
Den richtigen Salewa schuh für deine route auswählen
Betrachte deine Schuhe nicht als irgendeinen Ausrüstungsgegenstand, sondern als das Fundament deiner gesamten Pilgerreise. Ein steigeisenfester Bergstiefel, der in den Alpen dein bester Freund ist, wird auf den langen, flachen und heißen Etappen der spanischen Meseta zur reinsten Folter. Genauso wird ein ultraleichter Trailrunner im galicischen Schlamm schnell an seine Grenzen stoßen.
Salewa hat für fast jedes Szenario das passende Werkzeug im Regal. Für uns Pilger lassen sich die unzähligen Modelle auf drei wesentliche Kategorien herunterbrechen. Jede hat ihre Berechtigung, ihre Stärken und Schwächen. Wäge gut ab, was du wirklich brauchst.
Die drei schuh-kategorien für pilger
Um dir die Entscheidung zu erleichtern, schauen wir uns die drei wichtigsten Typen von Salewa Herrenschuhen an, die für den Jakobsweg wirklich relevant sind:
- Trekkingschuhe: Das sind die Arbeitstiere. Robust, mit hohem Schaft, satter Dämpfung und einer ziemlich steifen Sohle. Sie geben deinem Knöchel maximalen Halt und Schutz. Wenn du mit einem Rucksack über 12 kg unterwegs bist oder dir anspruchsvolle Routen wie den gebirgigen Camino Primitivo vorgenommen hast, sind sie oft die vernünftigste Wahl.
- Wanderschuhe (Hiking): Der goldene Mittelweg und für viele Pilger der "Sweet Spot". Diese Allrounder schaffen den Spagat zwischen Stabilität und Flexibilität. Es gibt sie als halbhohe (Mid-Cut) oder flache (Low-Cut) Modelle. Für die meisten Etappen des klassischen Camino Francés mit einem normal gepackten Rucksack sind sie wie gemacht.
- Speed-Hiking-Schuhe: Die Leichtgewichte der Truppe. Sie fühlen sich fast an wie Turnschuhe, bieten aber deutlich mehr Schutz und eine griffigere Sohle als ein normaler Sneaker. Perfekt für Puristen mit ultraleichtem Gepäck, die flott unterwegs sein wollen und bereits über eine gute Trittsicherheit und trainierte Bänder verfügen.
Ein alter Pilgerspruch besagt: Das Gewicht an den Füßen zählt fünffach. Das bedeutet, 100 Gramm weniger am Schuh fühlen sich auf einer langen Etappe so an, als hättest du 500 Gramm aus dem Rucksack genommen. Diesen Kompromiss zwischen Stabilität und Gewicht solltest du also sehr bewusst eingehen.
Das folgende Diagramm von Salewa bringt es gut auf den Punkt und zeigt, wie dein Rucksackgewicht die Grundsatzentscheidung zwischen einem leichten und einem stabilen Schuh beeinflusst.

Man sieht es deutlich: Mit einem leichten Rucksack kannst du getrost zum agilen Speed-Hiking-Schuh greifen. Sobald das Gepäck aber schwerer wird, schreit dein Körper förmlich nach der Unterstützung eines soliden Trekking- oder Wanderschuhs. Eine realistische Planung deiner Camino de Santiago Route ist deshalb immer der allererste Schritt zur richtigen Schuhauswahl.
Salewa schuh-typen für den Jakobsweg im vergleich
Diese Tabelle soll dir als schnelle Entscheidungshilfe dienen. Hier siehst du auf einen Blick, welcher Schuhtyp für welchen Pilger und welche Etappe am besten geeignet ist.
| Schuhkategorie | Ideal für Gelände | Wichtigster Vorteil | Gewichtsklasse | Empfohlen für |
|---|---|---|---|---|
| Trekkingschuhe | Gebirgig, uneben, steinig | Maximaler Knöchelschutz, hohe Stabilität | Schwer | Camino Primitivo, Pyrenäen, Pilger mit >12kg Gepäck |
| Wanderschuhe | Gemischte Wege, Schotter, Wald | Perfekte Balance aus Halt & Flexibilität | Mittel | Camino Francés, Portugués, Pilger mit 8-12kg Gepäck |
| Speed-Hiking-Schuhe | Flache, gut ausgebaute Wege | Minimales Gewicht, hohe Agilität | Leicht | Kurze Etappen, Vía de la Plata (trocken), erfahrene Pilger mit <8kg Gepäck |
Am Ende ist die Wahl immer persönlich. Überlege dir gut, was für ein Typ du bist: Legst du Wert auf Sicherheit und Stabilität, oder ist dir ein leichtfüßiges, schnelles Vorankommen wichtiger? Deine Antwort auf diese Frage wird dich zum perfekten Salewa Schuh für deinen Weg führen.
Was steckt eigentlich in so einem Schuh? Die Technologie hinter jedem Schritt
Ein moderner Salewa Schuh für Herren ist heute viel mehr als nur ein bisschen Leder mit Schnürsenkeln. Man muss ihn sich eher als ein fein abgestimmtes System vorstellen, bei dem jedes Teil eine bestimmte Aufgabe hat: den Fuß zu schützen, ihn zu stützen und vor allem, ihn über viele Kilometer komfortabel zu halten. Wer die richtige Wahl treffen will, muss also ein bisschen die „Sprache“ der Hersteller verstehen.
Denk mal an die Sohle deines Schuhs wie an einen Autoreifen. Du würdest ja auch nicht mit profillosen Slicks durch matschiges Gelände fahren, oder? Genau das ist der entscheidende Punkt, wenn es um die beiden großen Sohlen-Spezialisten geht, auf die Salewa setzt: Vibram und Pomoca.

Vibram oder Pomoca: Eine Frage des Untergrunds
Vibram-Sohlen sind sozusagen der Goldstandard bei Bergschuhen. Man kennt sie seit Jahrzehnten, und das aus gutem Grund: Sie sind extrem langlebig und widerstandsfähig. Wenn du weißt, dass dein Weg viele asphaltierte Strecken oder harten, steinigen Schotter bereithält, dann ist eine Vibram-Sohle eine sichere Bank. Sie hält dem ständigen Abrieb einfach besser stand.
Pomoca-Sohlen kommen ursprünglich aus einer ganz anderen Ecke, nämlich dem Skibergsteigen. Dort geht es um maximalen Grip auf wechselhaftem Terrain. Die Gummimischung ist oft einen Tick weicher, was sich in einer fantastischen Haftung auf nassem Fels oder glitschigen Wurzelpfaden auszahlt. Gerade für die oft feuchten Wege in Galicien kann eine Pomoca-Sohle das entscheidende Plus an Sicherheit bedeuten.
Das Obermaterial: Schutzwall und Klimaanlage
Das Material außen ist die erste Verteidigungslinie für deinen Fuß. Hier prallen oft zwei Welten aufeinander: klassisches, robustes Leder und leichte, moderne Synthetikstoffe. Leder hat den unschlagbaren Vorteil, dass es sich mit der Zeit perfekt an deinen Fuß anpasst und unglaublich widerstandsfähig ist. Synthetik punktet dafür mit geringerem Gewicht und trocknet deutlich schneller, wenn es mal nass geworden ist.
In dieses Obermaterial ist dann oft die berühmte Gore-Tex (GTX) Membran eingearbeitet. Stell sie dir einfach wie eine Hightech-Regenjacke für deine Füße vor. Eine hauchdünne Folie mit Poren, die so klein sind, dass Wassertropfen von außen nicht reinkommen. Schweiß in Form von Wasserdampf kann aber von innen nach außen entweichen. Zumindest in der Theorie.
Der Kompromiss mit der Atmungsaktivität: So genial eine GTX-Membran auf den verregneten Etappen in Nordspanien ist, so sehr kann sie auf den heißen, staubigen Wegen in Kastilien zum Nachteil werden. Wenn es nicht regnet, trocknet ein Schuh ohne Membran einfach viel schneller und ist spürbar luftiger. Das verringert das Risiko von Hitzeblasen enorm.
Die Entscheidung für oder gegen Gore-Tex ist also eine rein strategische. Sie hängt direkt vom Klima der Region ab, in der du hauptsächlich unterwegs sein wirst. In Österreich zum Beispiel sind Modelle wie der „Pedroc Air“ sehr beliebt. Mit seiner Pomoca-Sohle und der hohen Atmungsaktivität ist er perfekt für das wechselhafte Wetter im Alpenvorland. Technisch so ausgestattete Modelle bewegen sich preislich meist zwischen 120 und 220 Euro, wobei die gängigen Größen von 40 bis 46 (EU) gut verfügbar sind.
Ein Schuh, der viele dieser Technologien hervorragend unter einen Hut bringt, ist der Salewa Alp Trainer 2 Mid GTX. In unserem detaillierten Testbericht zum Salewa Alp Trainer 2 Mid GTX kannst du nachlesen, wie sich diese Features in der Praxis auf dem Jakobsweg bewähren.
Die perfekte Passform ohne Kompromisse finden
Ganz ehrlich: Der beste Salewa Herrenschuh, vollgepackt mit der neuesten Technologie, ist keinen Cent wert, wenn er drückt. Blasen sind der absolute Erzfeind jedes Pilgers, und eine perfekte Passform ist Ihre schärfste Waffe im Kampf dagegen. Betrachten Sie die Anprobe also nicht als lästige Pflicht, sondern als eine der wichtigsten Etappen Ihrer gesamten Vorbereitung.
Man vergisst das leicht, aber ein Fuß ist keine starre Form. Im Laufe eines langen Pilgertages schwillt er durch die Belastung und die Wärme immer ein wenig an. Das ist ein ganz normaler Prozess, den man beim Schuhkauf aber unbedingt im Hinterkopf behalten muss.

Der richtige Zeitpunkt und die richtige Socke
Eine goldene Regel, die sich tausendfach bewährt hat: Probieren Sie Wanderschuhe immer erst am Nachmittag oder Abend an. Zu diesem Zeitpunkt hat Ihr Fuß sein maximales Tagesvolumen erreicht. Damit verhindern Sie den Klassiker: ein Schuh, der morgens im Laden noch perfekt passt, sich aber nach den ersten zehn Kilometern auf dem Camino wie ein Schraubstock anfühlt.
Und ganz wichtig: Nehmen Sie zur Anprobe genau die Socken mit, die Sie später auch auf dem Weg tragen werden. Eine dicke Wandersocke aus Merinowolle braucht deutlich mehr Platz als eine dünne Baumwollsocke aus dem Alltag. Dieser kleine Unterschied kann am Ende über Komfort oder Qual entscheiden.
Die Daumenbreite-Regel: Wenn Sie im ungeschnürten Schuh mit den Zehen ganz nach vorne rutschen, sollte zwischen Ihrer Ferse und dem Schuhrand noch gut eine Daumenbreite Platz sein. Dieser Puffer ist entscheidend, damit Ihre Zehen beim Bergabgehen nicht schmerzhaft vorne anstoßen.
Die Checkliste für den perfekten Sitz
Sobald der Schuh geschnürt ist, gehen Sie ein paar Minuten im Geschäft umher – am besten auf einer Testrampe mit Steigung und Gefälle, falls vorhanden. Achten Sie dabei auf die folgenden Punkte:
- Fersensitz prüfen: Die Ferse muss satt und fest im Schuh sitzen. Wenn sie bei jedem Schritt auch nur ein bisschen nach oben rutscht, ist die Reibung – und damit die nächste Blase – schon vorprogrammiert.
- Zehenraum kontrollieren: Ihre Zehen brauchen Platz zum "Atmen" und Arbeiten. Sie dürfen seitlich nicht gequetscht werden und vorne keinesfalls anstoßen, auch nicht, wenn Sie ein steiles Gefälle simulieren.
- Keine Druckpunkte spüren: Laufen Sie bewusst ein paar Runden und achten Sie auf Stellen, an denen es reibt oder drückt, besonders am Rist, an den Knöcheln oder an den Seiten. Was im Laden nur ein wenig zwickt, wird auf einer langen Etappe garantiert zur Tortur.
Genau hierfür hat Salewa das bewährte 3F-System entwickelt. Man kann es sich wie eine Y-förmige Drahtverbindung vorstellen, die den Spannbereich mit der Sohle und der Ferse verknüpft. Das Ergebnis ist ein spürbar besserer Fersenhalt, der Stabilität gibt, ohne die natürliche Abrollbewegung des Fußes einzuschränken.
Ein letzter Tipp, falls Sie Ihre Salewa Schuhe für Herren online bestellt haben: Tragen Sie sie zu Hause für ein, zwei Stunden auf einem sauberen Boden. So können Sie die Passform in aller Ruhe testen, bevor Sie die Etiketten entfernen und eine Rücksendung nicht mehr möglich ist.
Die Königsdisziplin: Deine Schuhe richtig einlaufen
Ganz ehrlich? Deine brandneuen Salewa Schuhe einfach aus dem Karton zu nehmen und damit direkt auf den Jakobsweg zu starten, ist so ziemlich das Schlimmste, was du tun kannst. Das ist das sicherste Rezept für Blasen, Schmerzen und ein vorzeitiges Ende deiner Pilgerreise. Das Einlaufen ist kein optionaler Schritt, sondern ein heiliges Ritual für jeden Wanderer.
Stell dir das so vor: Dein Fuß und der Schuh müssen erst Freunde werden. Sie müssen sich aneinander gewöhnen, eine Einheit bilden. Nur so werden sie als Team hunderte von Kilometern zuverlässig zusammenarbeiten. Beim Einlaufen passt sich der Schuh an die einzigartige Form deines Fußes an und du spürst genau, wo es vielleicht noch zwicken könnte – lange bevor es auf dem Weg zu einem echten Problem wird.
Mein praxiserprobter Plan zum Einlaufen
Das Ganze ist ein schrittweiser Prozess. Gib dir und deinen Schuhen die nötige Zeit. Du beginnst ganz locker und steigerst die Belastung langsam, aber sicher.
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Phase 1: Der Alltagstest (ca. 1 Woche)
Trag deine neuen Salewas erstmal nur zu Hause, immer für ein paar Stunden. Fühlt sich das gut an? Super, dann geht's raus auf die Straße. Nimm sie für den Weg zum Supermarkt, einen kurzen Spaziergang im Park oder andere alltägliche Erledigungen. -
Phase 2: Längere Spaziergänge (ca. 1-2 Wochen)
Jetzt wird es ernst. Such dir längere Strecken mit unterschiedlichem Terrain – Asphalt, Schotterwege, weicher Waldboden. Geh mindestens eine Stunde am Stück, um eine realistische Belastung zu simulieren und zu sehen, wie sich deine Füße dabei fühlen. -
Phase 3: Der Härtetest (mindestens eine richtige Tour)
Das ist die Generalprobe für den Jakobsweg. Pack deinen Rucksack genau mit dem Gewicht, das du später auch dabeihaben wirst. Dann machst du eine mehrstündige Wanderung, am besten mit ein paar Anstiegen und Abstiegen. Spätestens hier zeigt sich schonungslos, ob der Schuh wirklich dein Freund ist.
Hör auf deinen Körper, er lügt nicht. Ein leichtes Drücken am Anfang kann normal sein und sich mit der Zeit geben. Aber wenn eine Stelle brennt, sticht oder dauerhaft reibt, ist das ein klares Warnsignal. Ignoriere das auf keinen Fall!
Feinjustierung während des Einlaufens
Schon in dieser Vorbereitungsphase kannst du an der Passform feilen. Eine clevere Schnürtechnik kann Wunder wirken. Rutscht deine Ferse? Dann probier mal eine Fersenschloss-Schnürung aus. Drückt der Schuh oben auf dem Rist? Lass in diesem Bereich einfach mal eine Öse frei, das nimmt sofort den Druck weg.
Salewa selbst hat eine lange Tradition, wenn es um blasenfreies Gehen geht. Schon 2006 haben die Südtiroler eine Schuhkollektion mit einer „100 % Blasenfrei-Garantie“ auf den Markt gebracht und auf Anhieb über 50.000 Paar verkauft. Das zeigt, wie unglaublich wichtig Pilgern und Wanderern in Europa, natürlich auch in Österreich, eine verlässliche Passform ist. Mehr zu Salewas Geschichte und Innovationskraft kannst du bei unterwegs.biz nachlesen.
Pflege und Packtipps für unterwegs
Deine Salewa Herrenschuhe sind eine echte Investition in hunderte unbeschwerte Kilometer. Damit sie dich auch wirklich zuverlässig bis nach Santiago tragen, ist ein bisschen Pflege unterwegs unerlässlich. Das Wichtigste ist eine kleine Routine, die du dir am besten für jeden Abend nach der Etappe angewöhnst.
Schmutz, Staub und kleine Steinchen, die sich tagsüber ansammeln, wirken auf Dauer wie Schmirgelpapier. Vor allem die Nähte und das Obermaterial leiden darunter. Ein kurzes Abbürsten und Abwischen mit einem feuchten Tuch wirkt da schon Wunder. Nimm auch immer die Innensohle heraus – so kann alles separat lüften und trocknen. Das ist die beste Methode, um unangenehmen Gerüchen von vornherein den Garaus zu machen.
Richtig trocknen, ohne die Schuhe zu ruinieren
Der wohl größte Fehler beim Trocknen nasser Schuhe? Ungeduld. Stell deine Wanderschuhe niemals direkt an eine Heizung, einen Kamin oder in die pralle Sonne. Diese massive Hitze ist Gift für das Material, sie greift den Kleber an und macht Leder porös und brüchig. Der Schuh kann sich verziehen und seine Passform verlieren.
Ein alter Pilgertrick, der Gold wert ist: Stopf die nassen Schuhe locker mit Zeitungspapier oder Küchenrolle aus. Das Papier zieht die Feuchtigkeit ganz sanft aus dem Schuh. Wenn du die Möglichkeit hast, wechsle das Papier nach ein paar Stunden noch einmal aus.
Diese Sorgfalt bei der Pflege spiegelt den Qualitätsanspruch wider, den Marken wie Salewa verfolgen. Als Teil der Oberalp-Gruppe mit rund 450 Mitarbeitern und einem Umsatz von etwa 180 Millionen Euro (Stand 2013) legt das Unternehmen Wert auf langlebige Produkte, die den hohen Ansprüchen von Outdoor-Enthusiasten gerecht werden. Erfahren Sie mehr über die Hintergründe und das Engagement von Salewa im Bereich der sozialen Verantwortung.
Die strategische Frage: Brauche ich ein zweites Paar?
An dieser Frage scheiden sich die Geister in der Pilgergemeinschaft. Eines vorweg: Ein zweites Paar richtiger Wanderschuhe ist definitiv unnötiger Ballast. Was aber für viele Pilger unverzichtbar ist, sind leichte "Herbergenschuhe".
Dafür gibt es gleich drei gute Gründe:
- Erholung für die Füße: Nach einem langen Tag in festen Wanderschuhen gibt es kaum etwas Schöneres, als in luftige Sandalen oder federleichte Schuhe zu schlüpfen. Deine Füße können endlich atmen und sich entspannen.
- Praktisch in der Herberge: In den meisten Albergues sind die klobigen Wanderschuhe im Schlafbereich tabu. Mit Sandalen oder Flip-Flops bist du hygienisch unterwegs und kannst sie praktischerweise auch gleich mit unter die Dusche nehmen.
- Dein Notfall-Backup: Sollte ein Wolkenbruch deine Hauptschuhe komplett durchnässt haben, kannst du zur Not auch mal eine kürzere, einfache Etappe in leichten Trailrunnern überbrücken, während die anderen trocknen.
Der Kompromiss zwischen etwas mehr Gewicht im Rucksack und diesem riesigen Komfortgewinn lohnt sich hier fast immer. Ein Paar einfache Trekkingsandalen wiegt oft nur 300 bis 400 Gramm, der Nutzen ist aber unbezahlbar. Die gesamte Ausrüstungsplanung für den Jakobsweg ist ein ständiges Abwägen, aber hier solltest du wirklich nicht am falschen Ende sparen.
Deine Fragen, unsere Antworten: Salewa Schuhe auf dem Prüfstand
Immer wieder tauchen dieselben Fragen auf, wenn es um die Wahl des richtigen Schuhs für den Jakobsweg geht. Hier habe ich die wichtigsten für dich gesammelt und beantworte sie aus der Praxis – kurz, knackig und ohne Umschweife, damit du die letzten Unsicherheiten vor deiner Reise einfach beiseiteschieben kannst.
Ist ein Salewa Schuh mit Gore-Tex wirklich immer die beste Wahl?
Ganz klar: Nicht unbedingt. Eine Gore-Tex-Membran ist Gold wert, wenn du frühmorgens durch taunasse Wiesen läufst oder dich in Galicien ein Regenschauer überrascht. Sie ist dein Schutzschild gegen Nässe von außen, absolut verlässlich.
Aber jede Medaille hat zwei Seiten. Die Kehrseite ist die Atmungsaktivität. Eine Membran, egal wie gut, schränkt den Luftaustausch immer ein. Stell dir vor, du wanderst im Hochsommer durch die staubtrockene, heiße Meseta. In einem Gore-Tex-Schuh entsteht dann schnell ein feuchtwarmes Klima – der perfekte Nährboden für Blasen, weil die Haut aufweicht.
Für eine reine Sommertour in trockenen Regionen ist ein Modell ohne Membran, das richtig gut lüftet, oft die deutlich angenehmere und fußfreundlichere Option. Es ist eine simple Abwägung: Was ist dir wichtiger, garantierter Regenschutz oder maximale Belüftung?
Deine Reisezeit und die Route geben die Antwort. Im Frühling oder Herbst, wo Regen fast schon zum Programm gehört, sind die Vorteile von Gore-Tex unschlagbar. Im Juli auf dem Camino Francés kann weniger Technologie aber tatsächlich mehr Komfort bedeuten.
Wie viele Kilometer hält so ein Salewa Wanderschuh eigentlich durch?
Die Lebensdauer deiner Salewa Schuhe für Herren ist kein fester Wert, sondern hängt von drei Dingen ab: dem Untergrund, deinem Gesamtgewicht (also du plus Rucksack) und wie gut du sie pflegst. Ein Schuh, der meist über weiche Waldwege getragen wird, hält logischerweise länger als einer, der täglich über scharfkantigen Fels und Asphalt getrieben wird.
Als grobe Hausnummer kannst du bei einem hochwertigen Salewa Wanderschuh aber von 800 bis 1.200 Kilometern ausgehen. Der klassische Camino Francés ist ziemlich genau 800 Kilometer lang – ein neues Paar sollte dich also problemlos bis nach Santiago bringen, wenn du ihm ein Minimum an Pflege gönnst.
Achte einfach auf die typischen Verschleißerscheinungen:
- Glattes Sohlenprofil: Wenn die Stollen kaum noch erkennbar sind, verlierst du massiv an Grip. Das wird auf nassen Steinen schnell gefährlich.
- Platte Dämpfung: Fühlt sich jeder Schritt hart an und die Stöße gehen direkt in die Gelenke? Dann ist die Zwischensohle am Ende ihrer Kräfte.
- Offensichtliche Schäden: Risse im Obermaterial oder Nähte, die sich auflösen, sind das unmissverständliche Zeichen für den baldigen Ruhestand.
Brauche ich für den Jakobsweg hohe oder niedrige Schuhe?
Das ist eine der persönlichsten Entscheidungen überhaupt. Hier gibt es kein richtig oder falsch, nur das, was für dich und deinen Körper am besten passt.
Hohe Schuhe (Mid-Cut) fassen den Knöchel fest ein und geben dir spürbar mehr Halt. Das ist ein Segen auf unebenen, steinigen Pfaden und vor allem, wenn du einen schweren Rucksack trägst, der deinen Schwerpunkt verändert. Wenn die Müdigkeit nach vielen Kilometern einsetzt, bewahren sie dich eher vor dem Umknicken.
Niedrige Schuhe (Low-Cut) sind im Gegenzug leichter, flexibler und lassen deinem Fuß eine natürlichere Abrollbewegung. Pilger mit trainierten Bändern, leichtem Gepäck und auf gut ausgebauten Wegen schwören oft darauf. Der größte Vorteil ist das geringere Gewicht und die bessere Belüftung an warmen Tagen.
Passen meine orthopädischen Einlagen in Salewa Schuhe?
Ja, das ist in der Regel überhaupt kein Problem und sogar absolut zu empfehlen. So gut wie alle Salewa Herrenschuhe kommen mit einer Innensohle, die du einfach herausnehmen kannst. Du nimmst die Standard-Sohle raus und legst deine maßgefertigte Einlage hinein. Fertig.
Der alles entscheidende Punkt ist aber: Nimm deine Einlagen unbedingt mit, wenn du Schuhe anprobieren gehst! Eine orthopädische Einlage verändert das Volumen und die gesamte Passform im Schuh. Nur wenn du den Schuh direkt mit deiner Einlage testest, weißt du, ob er am Ende wirklich wie angegossen sitzt und nicht an ganz neuen Stellen drückt.
Auf Jakobsweg Spanien findest du noch unzählige weitere Praxistipps, persönliche Erfahrungsberichte und Packlisten, die dich perfekt auf das Abenteuer deines Lebens vorbereiten. Schau vorbei und lass dich für deine Reise inspirieren: https://jakobsweg-spanien.info.
